Die Eroberung von Jericho in der Bibel ist schon eine komische Geschichte. Wie die Israeliten eine Woche lang mit ihrem Posaunenchor (bei den damaligen Instrumenten klang das vielleicht noch komischer unsere heutigen Blechbläser - hab ich mir jetzt Feinde gemacht?) eine Woche lang Tag für Tag um die Stadt ziehen. Und dann am 7. Tag, als sie 7 mal um die Stadt ziehen, fällt die Mauer ein. Einfach so, ohne Rammbock, ohne TNT, sie fällt einfach um.
Aber noch eigenartiger ist eine Begegnung, die kurz vorher beschrieben wird: Josua steht scheinbar allein auf der Ebene und blickt auf die Stadt Jericho mit ihren dicken Mauern. Vielleicht macht er sich Gedanken, wie man so eine Festung einnehmen könnte. Da ist er auf einmal nicht mehr alleine, ein Mann mit blankem Schwert - quasi kampfbereit - steht neben ihm.
Josua ging auf ihn zu und fragte: »Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?« 14 »Weder noch«, antwortete er. »Ich bin der Anführer der Heerscharen des Herrn und bin eben eingetroffen.« Da warf sich Josua voller Ehrfurcht vor ihm nieder. »Welche Befehle hast du für mich, deinen Diener«, fragte er. 15 Der Heerführer des Herrn antwortete: »Zieh deine Sandalen aus, denn du stehst auf heiligem Boden.« Da gehorchte Josua. - Jos 5, 13-14
Das Seltsamste an dieser Geschichte ist für mich die Forderung dieses ominösen Herrführers (den man gut und gerne für Gott selber halten kann): Zieh die Schuhe aus, du stehst auf heiligem Boden. Als ob es nichts wichtigeres gäbe als religiöse Vorschriften. Josua soll eine superstarke Festung erobern und der Typ will, dass er betet. Aber Josua macht, was der Heerführer befiehlt. Und scheinbar war das richtig. Denn es ist wohl nicht so schwer einen Zusammenhang zwischen dieser Begegnung und der Eroberung von Jericho herzustellen.
Vielleicht wollen wir einfach nur viel zu viel selber machen. Vielleicht beten, ja betteln - wir bei Gott einfach viel zu wenig. Und vielleicht tun wir uns einfach nur viel zu schwer Gott zu ehren und seine Macht und Majestät anzubeten.
Bei Josua hat es funktioniert. Warum soll es heute nicht mehr gehn? Probier es doch einfach mal. Schau mal weg von Deinen Problemen - hin zu Gottes Majestät und Macht, bete ihn an - wenn Dir selber keine Worte einfallen, nimm ein paar Psalmen - und lass Dich hineinnehmen in die Gegenwart Gottes. Und dann sag Gott auch alle Deine Sorgen und Probleme. Und dann sieh mal zu, was geschieht.
1 Kommentar:
Wahrscheinlich hast du Recht! Mir hat dieser Beitrag echt geholfen.....grad heute. Es gibt Tage im Leben, die man einfach nur streichen möchte. Aber sicher sollen solche Tage auch ein Anstoß dafür sein, wieder und wieder die Nähe zu Gott zu suchen.Im Schatten dieses Alltags ist es enorm wichtig sich diese lichterfüllte Oase zu bewahren.
Danke dir für diesen Impuls!
Stefanie
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