Alle Jahre wieder macht die Kirche Schlagzeilen mit ihren Protesten gegen den Einkauf an den Adventssonntagen. Welche Erfolg dieser Protest hat ist offensichtlich: Null. Und wie sich das auf das Bild von Kirche in der Gesellschaft auswirkt, kann sich jeder einigermaßen klar denkende Mensch ausmalen: In der Kirche sind sie weltfremd. Bleibt noch zu fragen, ob es zwingend notwendig ist an dieser Stelle die Stimme zu erheben, weil es unsere Verantwortung vor Gott erfordert? - Ich sage nein. Warum verlangen wir Christen, die Gottes Gebote halten wollen von denen, die sich entschlossen haben, dies nicht zu tun, dass sie den Feiertag heiligen?
Welchen Grund haben die Menschen, die Gott aus ihrer Lebensplanung ausgeschlossen haben bzw. ihn vielleicht für existent halten, ihm aber keinen Einfluss auf ihr Leben zubilligen, den Feiertag zu heiligen oder andere Gebote zu achten? Und mit welchem Recht will Herr Landesbischof Bohl und andere kirchliche Würdenträger per Verordnung oder Gerichtsbeschluss die gesamte Bevölkerung zwingen, die Regeln einer Minderheit zu übernehmen? Wer so handelt, benimmt sich wie ein Zahnarzt, der bei Zahnschmerzen mit Spritzen oder Tabletten die Schmerzen stillt, der Ursache aber nicht zu Leibe rückt und den kranken Zahn behandelt.
Dass die Menschen an den Adventssonntagen lieber einkaufen als in den Gottesdienst zu gehen hat ja Ursachen, die man benennen kann: Gott wird nicht ernst genommen. Dagegen sollten wir Christen angehen. Wir sollten Menschen zu einem Leben in der Nachfolge Jesu einladen und ihnen vorleben, wie die Liebe Gottes Leben positiv verändert. Wenn in unseren Gemeinden die Liebe Gottes spürbar wäre, wenn diese Liebe in den zwischenmenschlichen Beziehung unter uns Christen zu sehen wäre, dann gäbe es vielleicht gar keinen Einkaufssonntag im Advent.
Um es mit Paulus zu sagen: Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
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